BAUM-BARTH
Deutschland, Rheinhessen
Ingelheim am Rhein ist Burgunder-Land.
Ingelheim kann auf eine lange und ruhmreiche Historie zurückblicken. So erkannte Kaiser Karl der Große bereits im Jahr 800 das große Potenzial des Terroirs Ingelheims und ließ hier die ersten Spätburgunderreben anpflanzen. Seine Blütezeit erlebte Ingelheim um das Jahr 1900. Damals war Ingelheimer Spätburgunder, neben den Weinen aus dem Burgund, auf den Weinkarten der besten Restaurants dieser Welt zu finden.
Die besonders kalkhaltigen Böden von Ingelheim bringen elegante, finessenreiche und aromatische Burgunder hervor. Anders als in weiten Teilen Rheinhessens hat es in Ingelheim zudem nie eine Flurbereinigung gegeben, deshalb gibt es hier zum einen noch viele alte Reben, zum anderen aber auch eine wunderbare Vielzahl kleiner, individueller Weinbergsparzellen. Insgesamt 48 sind es, verteilt auf nur 500 Hektar.
Heute macht Ingelheim mit herausragenden weißen und roten Burgundern wieder auf sich aufmerksam. Es sind Namen wie Schloss Westerhaus, Neus, Simone Adams und Carsten Saalwächter, die dem Ort ein neues Gesicht geben. Seit 2020 gesellen sich die Brüder Christoph und Thomas Baum-Barth dazu.
Basierend auf dem traditionell landwirtschaftlichen Mischbetrieb der Großeltern mit Obst- und Weinbau haben die beiden mitten im Lockdown 2020 ihr eigenes Weingut gegründet. Für ihre eigenen Weine haben die beide ausschließlich die besten und kalkhaltigsten Lagen ausgewählt, alle übrigen Weinberge der Familie werden verpachtet.
Christoph und Thomas Baum-Barth meinen es ernst und wollen hoch hinaus. Dafür wurden die Erträge stark reduziert, die Weinberge sind aktuell in der Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung. Gelesen wird ausschließlich per Hand, zudem werden die Trauben im Weingut noch einmal penibel aussortiert. Bei der Arbeit im Keller orientieren sich die beiden an ihren Kollegen aus dem Burgund. Die Trauben werden nur zum Teil entrappt und vergären ganz traditionell in offenen Bottichen auf der Maische, bevor sie für ein Jahr in gebrauchten französischen Barriques ausgebaut werden und ein weiteres halbes Jahr auf der Flasche reifen dürfen. Abgefüllt wird von Hand möglichst schonend durch Gravitation.
Inzwischen ist auch die Fachpresse auf die beiden aufmerksam geworden. Stephan Reinhardt schreibt in der FAZ am Sonntag: „Dass man Ingelheimer Molligkeit und zeitgemäße Eleganz und Frische ganz gut zusammenbringen kann, zeigen die Brüder Christoph und Thomas Baum-Bart. … Ihre 2022er sind stark.“
Im VINUM Weinguide Deutschland 2024 wurden die beiden als „Aufsteiger des Jahres“ nominiert.