BENDITO
Spanien, Toro
„Ich bin nach Toro gekommen, weil es hier eine einzigartige Kombination von Trauben, Terroir, Klima und Traditionen gibt“, sagt Antony Terryn. „Es ging mir nie darum, blasse Kopien von Bordeaux, Rhone oder ähnlichem zu machen, sondern Weine mit einem ausgeprägten Charakter, Weine die von ihrem Klima, ihrem Boden, ihrer Lage und ihrer Sorte erzählen. Die Weine aus dem Toro haben einen solchen Charakter: Sie haben viel Frucht, sind intensiv und tiefgründig.
Ribera del Duero ist ein Anbaugebiet, das der Weinliebhabern kennt, aber wo liegt Toro? Fahren Sie einfach (wenn auch nur gedanklich) den Fluss Duero weiter in Richtung Portugal und schon sind sie da! Die Nähe zu Ribera del Duero erklärt die geschmackliche Verwandtschaft zu diesen Weinen. Wie in Ribera, so finden wir auch im Toro die Rebsorte Tempranillo, nur heißt sie hier Tino del Toro. Darüber hinaus hat Toro aber noch weiter Besonderheiten zu bieten, was die Region zu einer der aufstreben Weinanbaugebiete Spanien macht. Das Klima ist ausgeprägt kontinental. Auf einer Höhe von 600 bis 750 Meter gelegen, sind die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, aber auch Sommer und Winter, extrem, Niederschläge fallen hier nur mäßig. Ein weiterer wichtiger Schatz aber sind hier die alten, bis zu 140-jährigen Reben. Auf Grund des sandigen Bodens und des extremen Klimas hatte die Reblaus Anfang des 20. Jahrhunderts hier schlechte Karten. All das prägt die Weine dieser Region, die einerseits über viel Kraft verfügen, auf Grund der alten Reben und der besonderen klimatischen Verhältnisse aber auch eine schöne Komplexität verfügen.
Mit den 2004er Dominio del Bendito brachte Antonin Terryn seinen ersten Wein heraus. Es war zum einen die Qualität, die sein Erstlingswerk aufwies, darüber hinaus aber auch die Tatsache, dass Antonin Franzose ist, warum dieser Wein in Spanien für Furore sorgte. Die Region Toro, die an Ribera del Duero angrenzt, gilt zurzeit als DIE Zukunftsregion in Spanien. Warme Tagestemperaturen und extrem kalte Nächte sorgen für Weine mit besonders charaktervoller Ausprägung. Zudem gibt es hier einen Schatz an wirklich alten, zum Teil 100 Jahre alten Weinbergen, bestockt mit der edlen Tempranillo-Rebe. Das hat auch Antonin Terryn entdeckt und sich nach seinen Lehr- und Wanderjahren bei einigen der besten Winzer Südfrankreichs, übrigens auch bei Barral, hier niedergelassen.
Bei der Arbeit im Weinberg und beim Ausbau im Keller erkennt man schnell Antonins französische Wurzeln. Viel Wert legt er auf die naturnahe Pflege der alten Reben, im Keller kommen nur beste französische Barriques zum Einsatz. Auf vielerlei Weise unterscheidet sich Dominio del Bendito von dem, was man weitgehend in Ribera del Duero und Toro findet. Es ist zum einen der wohltuend dosierte Holzeinsatz, nur beste französische Barriques kommen bei Antonin in den Keller. Aber auch die gesamte Textur des Weines ist auf Komplexität und reife Tannine ausgelegt und das bei einer unglaublich üppigen Konzentration. Kurz gesagt, hier gibt es nichts Vordergründiges, wie wir es leider zu häufig in Spanien finden.
Das Niveau, auf welchem Antonin heute spielt ist beeindruckend, im Wine Advocate 229 vom März 2017 erhielten gleich drei seiner Weine die höchsten Bewertungen.