BOULEY, Pierrick
Frankreich, Burgund
"Pierrick Bouley, eines der neuen Talente der Côte de Beaune, ist ein Name, von dem man in den kommenden Jahren noch viel hören wird. Bouley sucht das Rampenlicht der Medien nicht so eifrig wie einige seiner Zeitgenossen, er arbeitet lieber hart in den Weinbergen. ... Die Ergebnisse dieses anspruchsvollen Weinbaus und der vernünftigen Weinbereitung sind beeindruckend: nahtlose, vollständige Weine mit hervorragender Konzentration, die durch die Lage schön definiert sind. ... Die Leser sollten nicht zögern, sich mit ihnen vertraut zu machen, solange sie noch können." Wiliam Kelley, The Wine Advocate 30. September 2021
Wenn wir in Burgund neue Weingüter für unser Sortiment suchen, dann liegt unser Fokus nicht in erster Linie auf einer bestimmten Lage. Bei der Dynamik, die hier aktuell herrscht, gilt es vielmehr nach den spannendsten jungen Winzertalenten Ausschau zu halten. Wenn man dann in Volnay landet, ist kein Zufall, denn Volnay ist ein großartiges Terroir und Volnay hat aktuell eine junge und dynamische Winzerszene, die einen Besuch hier schon fast zur Pflicht macht. Gaben hier bis vor wenigen Jahren noch einige wenige renommierte Domainen wie Lafarge, de Montille und Marquis d‘Angerville den Ton an, so gesellt sich zu dieser Spitzengruppe jetzt eine neue Winzergeneration. Pierrick Bouley st einer von Ihnen, von ihm wird man in Zukunft noch einige hören.
Pierrick Bouley ist Winzer in der 6. Generation, 2014 hat er die Domaine von seinen Eltern Réyane und Pascal Bouley übernommen. Zuvor hatte er unter anderem bei Felton Road in Neuseeland Erfahrung gesammelt.
Pierrick besitzt insgesamt neun Hektar, verteilt auf 41 kleine Parzellen, darunter sechs Premier Cru Lagen in Volnay. Sein Vater und auch sein Großvater haben die Reben hier stets liebevoll gepflegt und so liegt das durchschnittlichen heute bei über 60 Jahren.
Pierrick bewirtschaftet seine Weinberge heute biodynamisch, aber bereits sein Vater Pascal hat schon seit 2003 auf den Einsatz jeglicher Chemikalien im Weinberg verzichtet. Um die Vitalität des Bodens zu stärken und ihn aufzulockern, beschränkt Pierrick den Einsatz von Traktoren auf ein absolutes Minimum. Gepflügt wird deshalb nur ein bis zwei Mal im Jahr, alle anderen Arbeiten werden ausschließlich von Hand gemacht.
Das hohe Alter der Reben ist für Pierrick ein unbezahlbarer Schatz. Um die Vitalität dieser Reben zu erhalten, werden sie im Frühjahr, so wie bei Prieuré Roch und der Domaine Leroy, nach der alten Guyot Poussard Art geschnitten. Es ist eine Schnittart, bei der zwei Saftströme auf jeder Seite der Rebe erhalten bleiben. Die Laubwand wird ebenso wie bei Leroy üblich hoch aufgezogen und im Sommern gewickelt und nicht abgeschnitten. Die Photosynthese wird somit maximiert, zudem erhält man einen Schattenwurf von einer Reihe zur anderen, welcher die Trauben vor zu starker Sonneneinstrahlung schützt. Auf diese Weise erhält man besonders kleine und konzentrierte Trauben.
Gelesen wird selbstverständlich von Hand. Auf Grund der gesunden Böden und der aufwendigen manuellen Pflege der Reben profitiert Pierrick von einer relativ frühen und zugleich perfekten phenolischen Reife der Trauben. Säuregehalt und Zuckergehalt sind so in einem optimalen Gleichgewicht, um elegante und feine Weine zu erhalten. Die alten Reben und die niedrigen Erträge sorgen für eine schöne Konzentration.
Im Keller werden die Trauben vollständig entrappt und über 15 bis 20 Tagen traditionell im offenen Bottich vergoren. Pierrick extrahiert hier sehr sanft und setzt vorwiegend auf ein Überspülen des Mostes. Der Ausbau erfolgt in Barriques, wobei der Neuholzanteil selbst bei den 1er Cru auf maximal 30% begrenzt wird. Während der gesamten Vinifikation verzichtet er auf die Zugabe von Schwefel. Geschützt durch die eigenen wilden Hefen können die Weine so ihre ganze Komplexität entwickeln. Erst vor der Abfüllung erhalten sie zur Stabilisierung ein Minimum von 20mg/L freien Schwefel.
"Ich bin in erster Linie Weinbauer und nicht Winzer", sagt Pierrick Bouley und will damit unterstreichen, wie wichtig ihm die Arbeit im Weinberg ist. Denn Weine, bei denen man im Keller nicht eingreifen muss, die kann man nur aus kerngesunden Trauben herstellen bei denen Zucker und Säure perfekt balanciert sind und die zudem über gesunde eigene Hefekulturen verfügen. Nichtumsonst besitzen die Weine von Pierrick Bouley deshalb eine faszinierende Natürlichkeit, sie sind herrlich elegant und verspielt, zugleich dicht und tiefgründig. Jeder von ihnen spiegelt wunderschön die Besonderheiten seiner Lage wider.