PÉPIÈRE

Die Loire ist eine wahre Fundgrube für charaktervolle Weißweine. Neben den bekannten Klassikern wie Sancerre und Pouilly-Fumé bietet die Region zahlreich noch wenig bekannte Weinunikate, viele davon sind absolut wert, entdeckt zu werden. Das Anbaugebiet Muscadet, welches ganz im Westen an der Loire-Mündung am Atlantik liegt genoss in den 70er Jahren höchstes Ansehen. Die Weine, hier aus der Rebsorte Melon de Bourgogne gewonnen, wurden neben Chablis in den besten Restaurants der Welt als DIE Klassiker zu Meeresfrüchten serviert. Wie so häufig litt auch hier der einst so exzellente Ruf durch mittelmäßige Qualitäten, die zu kleinen Preisen in den Supermarktregalen landeten. Heute spielt der Muscadet auf den Weinkarten der besten Restaurants kaum noch eine Rolle, das aber kann sich wieder ändern, denn nach den Jahren des Stillstands haben sich inzwischen ein Dutzend Winzer der Region aufgemacht, den alten Ruf des Muscadet wieder zu rehabilitieren. Ist der Ruf erst einmal ruiniert, so ist es umso schwieriger, diesen wieder zu sanieren. Ein Unterfangen, welches man nur mit wirklich herausragenden Qualitäten und vor allem einer unverwechselbaren und einzigartigen Weinen schaffen kann.

Zu den noch ganz wenigen Weingütern, die sich dieser Herausforderung stellen gehört die Domaine de la Pépière. Die Muscadet des dreier Gespann Marc Ollivier, Remy Branger und Gwénaëlle Croix kann man als herausragend bezeichnen, das Preis-Genussverhältnis als geradezu unschlagbar.

Wirklich guter Muscadet ist bei uns kaum zu bekommen, er unterscheidet sich deutlich von den schlichtweg neutral schmeckenden Massenweinen gleichen Namens. Muscadet wird aus der Rebsorte Melon de Bourgogne gewonnen, eine Rebsorte, die wie der Name schon verrät ihren Ursprung in Burgund hat. DNA Analysen haben gezeigt, dass die Rebsorte mit einer Pinot Blanc Variante verwandt ist, die bis im 16. Jahrhundert in Burgund angebaut wurde. Hieraus erklärt sich auch der Charakter des Muscadet, der an feine Chablis erinnert, eben nicht primär Frucht betont, sondern angenehm trocken und fein mineralisch im Geschmack ist. Der Granit haltige Boden der Region verleiht den Weinen eine chartervolle  mineralisch Struktur, das Klima nahe am Atlantik sorgt für optimale Reife der Trauben, sodass hieraus eine perfekte Harmonie aus Mineralik und Frucht entsteht.

Seit 2007 bewirtschaften Marc Ollivier, Remy Branger und Gwénaëlle Croix ihre Weinberge biologisch, seit 2013 biodynamisch. Niedrige Erträge, eine aufwendige, manuelle Weinbergarbeit und eine selektive manuelle Lese sind für die beiden Grundvoraussetzung für charakterstarke Weine. Die Trauben werden in kleinen Boxen zum Weingut transportiert und dort im Champagner-Verfahren als ganze Trauben ganz langsam und schonen gepresst. Mittels Schwerkraft gelangt der Wein in die Fässer wo er spontan auf den eigen Hefen bis ins Frühjahr gäre darf. „D'être au plus près de la qualité de goût des raisins et de puiser leur typicité dans leurs terroirs respectifs“, der Qualität des Geschmacks der Trauben so nahe wie möglich zu sein und ihre Typizität aus ihrem jeweiligen Terroir zu ziehen, lautet das Motto von Marc Ollivier, Remy Branger und Gwénaëlle Croix. Ihr Muscadet steht heute exemplarisch dafür, zu welch herausragenden Qualität und auch zu vor allem auch zu welch unverwechselbaren und einzigartigen Charakter Muscadet tatsächlich fähig ist.