QUINTA DO INFANTADO

Weiß- und Rotweine, ein neues Kapitel auf Infantado

Das Douro Tal ist inzwischen nicht nur bekannt für seine Portweine, es gewinnt auch immer mehr an Bedeutung für seine trockene Rot- und Weißweine. Der Boden und vor allem auch das Klima sind hier so karg, dass es sich nicht für eine klassische landwirtschaftliche Nutzung eignet, hier zeigt allein die Rebe ihre besondere Stärke. Die Weinberge wurden bereits von den Römern in mühevoller Handarbeit als steile Terrassen angelegt. Dank der geringen Niederschläge und des kargen Bodens sind die Erträge äußerst gering. Die mit lokalen Rebsorten bepflanzten Steillagen bringen so hoch konzentrierte Weine mit Frische und ausgeprägter Mineralität hervor. Für die Weißweine und die Rotweine von Infantado zeichnet sich heute Álvaro, der Cousin von João Roseira verantwortlich.

Bereits 1990 hat man hier als einer der Ersten in der Region damit begonnen die Weinberge biologisch zu bewirtschaften. Álvaro Roseira kann für seine Weine auf die besten Lagen in Covas de Douro, nicht weit von Pinhão entfernt, zurückgreifen, bis zu 100 Jahre alte Reben stehen hier. Für die Weißweine sind es Malvasia Fina, Viosinho und Rabigato, für die Rotweine sind es Tinta Roriz, Touriga Franca, Touriga Nacional. Um die klare und feste Mineralität der Weißweine zu bewahren vergärt Álvaro diese spontan auf den eigenen Hefen im Stahltank.

Neben den klassischen Rotweinen hat Álvaro Roseira in 2021 auch seinen ersten schwefelfreien Wein vinifiziert, den Junior Palhete. Palhete bedeutet so viel wie blass rot. Dazu werden sowohl rote als weiße Trauben gemeinsam im offenen Bottich vergoren. Für seinen "Palhete" verwendet Álvaro Roseira ca. 20% Weißweintrauben, schon bei der Lese kommen Rot-und Weißweintrauben in einen Bottich. Die Textur ist ganz fein und leicht. Schöne Kirsch, Zwetschgen und Waldbeeraromen mit jeder Menge Frische und Eleganz. Ein herrlicher Naturwein aus Portugal mit super Trinkfluß! Im Sommer kann man ihn ein weinig gekühlt genießen.

Die Portweine

Durchschnittlich 100.00 Flaschen Wein und Portwein, gänzlich aus eigenen Trauben, werden hier noch auf ganz traditionelle Art und Weise produziert. Die Kellereigebäude liegen nahe am Douro, tief in einem Tal, unweit von dem Ort Pinhão, umringt von steil aufsteigenden Weinbergen, von Porto sind es ca. 2 Stunden Fahrzeit. Hier werden circa 80 Hektar, meist auf steilen Hanglagen mit bis zu 40 Jahre alte Reben bewirtschaftet. Bis mitte der 70er Jahre verkaufte das Weingut die produzierten Portweine zu größten Teilen an Großhändler so wie es fast jedes der Weingüter im Umkreis tat. Ende der 70er Jahre jedoch stellte das Familienweingut auf völlige unabhängigkeit um, Quinta do Infantado wurde das erste Weingut in Portugal welches seine eignen Weine aus eigenen Trauben herstellte und auch vertrieb.

"Single Quinta" steht in geschwungenen Lettern auf dem Etikett, es ist eine Auszeichnung, die nur jene Portwein-Hersteller benutzen dürfen, die ausschließlich Trauben aus eigenen Weinbergen verarbeiten. Die Quinta do Infantado ist eines der wenigen Weingüter, das noch komplett im Familienbesitz besitz ist. Die Familie Roseira verfügt zudem über die besten Lagen im Herzen des Portwein-Gebietes.

João Roseira ist zusammen mit seinem Team ein Verfechter traditioneller Methoden. So werden hier die Trauben für die Portweine im sogenannten Lagar, einem offenen Granitbecken, mit den Füßen angequetscht. Es ist das traditionelle Verfahren, bei dem besonders viel Aroma und Extrakt gewonnen wird, so dass die Weine als Meio-seco, also halbtrocken ausgebaut werden können und trotzdem eine mächtige Struktur aufweisen. Nach dem Abpressen reifen die Weine in alten, großen Fässern, die bereits über 100 Jahre alt sind. Diese werden nach und nach überholt, damit auch weiterhin eine unvergleichbar hohe Qualität der Weine garantiert werden kann. Portwein darf nicht mit jungem Holz in Berührung kommen, alte, ausgelaugte Fässer verleihen dem Wein seine charakteristische Note.