SAINT PIERRE, Fabrice Dodane
France, Jura
Bereits in jungen Jahren schaute Fabrice Dodane regelmäßig in Pupillin bei Pierre Overnoy, dem Altmeister des Vin Naturel, vorbei. Die einzigartige Natürlichkeit und Klarheit der Weine von Pierre Overnoy zog ihn schon damals in seinen Bann. Heute vinifiziert Fabrice Dodane mit großem Fingerspitzengefühl selber schwefelfreie Naturweine, die zu den feinsten und vor allem animierendsten gehören, die es in Frankreich aktuell gibt.
Das Jura ist zweifelsfrei aktuelle eine der spannendsten Weinbauregionen und das nicht nur in Frankreich. Vorbei sind die Zeiten, als man beim Jura ausschließlich an oxydative Weine und Vin Jaune dachte. Die weltweit besten Restaurants, angefangen beim Noma in Kopenhagen bis zum Daniel Boulud‘s Restaurant in New York haben heute die nach burgundischem Vorbild ausgebauten Weine aus dem Jura auf ihren Weinkarten.
Mit der Domaine Ganevat und dem Maison Overnoy-Houillon haben wir bereits zwei der besten Produzenten des Jura im Sortiment, ein dritter Partner war hier eigentlich nicht geplant. Aber eir folgten einem Tipp von Emmanuel Houillon und Jean-Francois Ganevat, machten einen kleinen Abstecher nach Mathenay, einem kleinen Dorf nahe Arbois, und besuchten Fabrice Dodane. Was wir hier vom Fass probieren konnten ließ uns schließlich keine Sekunde zögern, diese Weine mussten unbedingt mit in unser Sortiment.
Die kleine Historie der Domaine: Bis 2012 war Fabrice Dodane als Verwalter für die Domaine de Saint Pierre tätig, bis die damaligen Eigentümer, Hubert et Renaud Moyne, sie ihm zum Kauf anboten. Ganze 6 Hektar Weinberge umfasst das Gut, zwischen Arbois und Pupillin gelegen, auf reinem Kalkboden, vergleichbar mit den besten Lagen der Côte de Beaune. An sich finden wir im Jura vorwiegend Mergel, eine Lehm-Kalkmischung und die ergibt körperreiche Weine. Reiner Kalk und dazu noch durchsetzt mit so vielen Steinen, wie in den Lagen der Domaine de Saint Pierre bringt besonders feine und elegante Weine hervor, eben vergleichbar mit denen aus Meursault. Es ist also verständlich, dass Fabrice Dodane 2012 nicht zögerte und die Domaine umgehend erwarb.
Schon zu seinen Zeiten als Verwalter hatte er die Weinberge auf biologische Bewirtschaftung umgestellt. Emmanuel Houillon war schon damals ein wichtiger Berater in Fragen zur biologischen und biodynamischen Bewirtschaftung. Was den Ausbau der Weine angeht wird Fabrice Dodane sowohl von Emmanuel Houillon als auch Jean-Francois Ganevat mit Rat und Tat begleitet. Vielleicht waren seine ersten Jahrgänge, also 2012 und 2013 noch nicht ganz auf Top-Niveau, mit seit dem Jahrgang 2014 ist Fabrice Dodane jetzt aber ein fulminanter Durchbruch gelungen. Die Erträge waren drakonisch gering, bei durchschnittlich 13 hl/ha liegt die Produktion in 2014 bei etwas mehr als insgesamt 10.000 Flaschen.
Fabrice Dodane hat seine Weißweine spontan vergoren und zudem komplett ohne Schwefel lange auf der Feinhefe ausgebaut. Für den Ausbau hat er sich für 500 Liter und 1000 Liter Fässer entschieden, die im Vergleich zum Barrique eine dezentere Holznote abgeben. Wie bei Jean Francois Ganevat wurden die Weine nur vor der Abfüllung mit 2 Gramm pro einhundert Liter leicht geschwefelt.
Obwohl von Jean Francois Ganevat beeinflusst, unterscheiden sich die Weine von Fabrice Dodane doch deutlich von diesen. Es ist hier zum einen der kalkreiche Boden, welcher die Weine deutlich schlanker ausfallen lässt, zudem ist das Mikroklima der Weinberge kühler, sie liegen ca. 50 Kilometer nördlicher, nahe Arbois. Klima und Boden erklären aber nur zum Teil die herausragende Qualität. Letztendlich ist es Fabrice Dodane, der mit Leidenschaft, viel Fleiß und seinem Talent es versteht diese so meisterhaft zu vinifizieren. All das zusammen verleiht den Weinen eine eigene Klasse. Sie sind ungemein fein, die Mineralität des Bodens und die Minierträge verleihen ihnen eine phänomenale Länge und innere Dichte.