Volnay

Pierrick Bouley bewirtschaftet insgesamt 41 kleine Weinbergsparzellen. Einige von diesen sind zu klein, sodass es wenig Sinn macht, aus diesen einen eigenen Lagen-Wein zu vinifizieren. In seinem Volnay sind neun von diesen hervorragenden Volnay-Lagen vereint, der Ertrag lag bei 30 hl/ha.

Dieser 2022er ist ein Paradebeispiel dafür, wie herausragend ein (einfacher) Volnay sein kann und was einen Volnay auszeichnet. Denn in diesem Wein verbindet den Charme und die Sinnlichkeit eines hochfeinen Pinot Noir mit der Eleganz und Tiefe eines großen Terroir-Weins. Wieviel Potenzial und Klasse in diesem 2022er schlummert entdeckt man besten, wenn man ihn über mehrere Stunden oder am besten über zwei Tage trinkt. Frisch geöffnet besticht er mit seiner betörend feinen und dichten Frucht, in die feinste Gewürznoten eingewoben sind. Frische Waldhimbeeren, im Kern eine dunkle Fruchtsüße, zarte rauchige Komponenten, feinste Gewürze. Die Textur am Gaumen gleich einem seidenen Tuch. Der Wein ist in all seinen Komponenten perfekt ausbalanciert und bietet bereits jetzt höchsten Genuss.

Mit ausreichender Belüftung zeigt dieser Volnay dann aber erst seine ganze Klasse. Die Frucht tritt zunehmen in den Hintergrund, mineralische und kühlende Nuancen treten hervor. Der Wein wird schlanker, gewinnt an Länge und vor allem an Klasse. Die Textur am Gaumen wird zunehmen nobler. Noch nie haben wir einen Volnay Villages von einer solchen Güte im Glas gehabt - Chapeau Pierrick Bouley.

Der Jahrgang 2022

Nicht umsonst warten weltweit die Liebhaber auf die 2022er Burgunder. „Der Jahrgang 2022 ist der Beweis dafür, dass das Burgund seine Fähigkeit zu überraschen nicht verloren hat.“ Schreibt William Kelley. Weniger Alkohol, dafür mehr Frische und eine klare Fokussierung aufs Terroir, dadurch zeichnen sich die 2022er Weine gegenüber den 2020ern aus.

Auch wenn 2022 ein fast perfekter Jahrgang war, kein Frost und ein warmer und trockener Witterungsverlauf, so stellte er die Winzer doch auch vor Herausforderungen und das waren die Erträge. Nachdem die Reben in 2021 auf Grund von Frost nur sehr wenige Trauben lieferten, haben diese naturgemäß in 2022 versucht dieses mit höheren Erträgen wieder zu kompensieren. Denn zu hohe Erträge bedeuteten gerade in 2022 einen deutlicher Qualitätsverlust.

Pierrick Bouley hat in 2022 penibel gearbeitet: Bourgogne Côte d’Or 20 hl/ha, Monthélie Aux Fournereaux 20 hL/ha, Volnay Les Pluchots 22 hl/ha, Volnay 1er Cru Robardelle 20 hl/ha. Solch rigoros niedrige Erträge erntet eigentlich nur Madame Lalou Bize-Leroy.