Riesling Réserve (trocken)

„Die 2023er Rieslinge von Jean Boxler sind geradezu atemberaubend, exquisite und meisterhafte Ausdrucksformen ihrer Lagen.“ - Anne Krebiehl (Vinous)

Schlicht "Riesling" steht auf dem Etikett, aber was für einer! Von jungen Reben aus der Grand Cru Lage Sommerberg (Granit). Bereits in der Nase ist die kühle Stilistik der Jahrgang 2023 schön zu erkennen. Die Frucht ist zurückhaltend, Limette, frischer Apfel, weißer Pfirsich, herbe florale Noten, die gesamte Aromatik hochfein. Im direkten Vergleich zum Jahrgang 2022 präsentiert sich der 2023er deutlich zurückhaltender und kühler. Am Gaumen fest und kompakt, dicht gewoben und mit einer feinen mineralischen Struktur, die vom Granit herrührt. Herrlich präzise, mit einer feinen Kräuternote und einer lebendigen Säure im Abgang. Ein Riesling mit großem Potenzial, der noch 2-3 Jahre Flaschenreife benötigt um sich komplett zu öffnen.

Der Jahrgang 2023

Das Frühjahr war außergewöhnlich trocken, während die kühleren Temperaturen für einen späteren Austrieb der Knospen sorgten, sodass die meisten Erzeuger dieses Mal von Aprilfrösten verschont blieben. Es folgten warme, teilweise auch hohe Temperaturen mit wenig Niederschlag, die sich bis in den Sommer hinein fortsetzten. Die Regenfälle im August waren daher für alle Winzer eine Erleichterung, vor allem aber für den Riesling. Wenn Hitze und Trockenheit zusammentreffen, neigt der Riesling dazu, seinen Stoffwechsel zu verlangsamen und schließlich zum Stillstand zu kommen. Die Trockenheit bewirkt eine Verzögerung, sodass der Zuckergehalt nicht der phenolischen Reife vorauseilt und die Trauben ihre Aromen weiterhin voll entfalten können. Aus diesem Grund schmecken die 2023er, insbesondere die Rieslinge, nicht nach Hitze, denn die Trockenheit hat keine hohen Zuckerwerte hervorgebracht. Die Rieslinge des Jahrgangs 2023 zeichnen sich vielmehr durch eine hohe mineralische Konzentration, einen moderaten Alkoholgehalt, eine reife Säure und ein großes Alterungspotenzial aus.