Pinot Noir Courbes Raies

Pinot Noir aus dem Jura! Benjamin Benoit zeigt, dass sich dieser nicht hinter seinen edlen Nachbarn aus dem Burgund verstecken muss.

Die Lage ist perfekt geeignet für Pinot Noir. En Courbes Raies ist einen nach Westen ausgerichtete Parzelle in Pupillin auf 400 Meter Höhe mit bis zu 17% Gefälle. Der Boden ist hier sehr kalkhaltig und übersäht mit fossilen Muscheln. Seine Lehr- und Wanderjahre hat Benjamin bei Charles Lachaux (Domaine Arnaud-Lachaux) in Vosne-Romanée und bei Amelie Berthaut (Domaine Berthaut-Gerbet) in Fixin absolviert. Es sind Handschriften, die auch bei seinem Pinot Noir unverkennbar ist.

Die Trauben werden als Ganze gepresst. Danach offene Maischegärung auf den eignen Hefen bevor der Wein in gebrauchten Holzfässern (230 – 500 Liter) über 18 Monate ausgebaut wird. Abgefüllt wird ohne Schönung und ohne Filtrierung. Was für ein Bukett: Rote Beeren, Herzkirschen, Darjeeling-Tee, sinnlich und konzentriert, zugleich fein, differenziert und frisch. Schon hier ist das Terroir, der feine Kalk der Lage En Courbes Raies erkennbar. Ein Aromenspiel, das neben seiner Fruchtkonzentration ein wunderbar feines und differenziertes Spektrum offenbart.

Die Textur am Gaumen köstlich und fein. Auch hier eine konzentrierte und zugleich kühle Frucht, dunkel, würzig und tiefgründig. Der Wein ist perfekt ausbalanciert, mit seinen mineralisch feinen Tanninen erinnert er an einen Chambolle-Musigny. Edle Gewürznoten umspielen die Frucht, der Holzeinsatz ist perfekt und unterstreicht das feine Aromenspiel. Der Abgang ist lang, sinnlich und betörend. Das ist großes Kino.

Der Preis mag hoch erscheinen. Im Vergleich zum dem, was wir auf diesem hohen Niveau in Deutschland oder Burgund erhalten, ist er jedoch mehr als gerechtfertigt.