LASSAK, Stefanie & Fabian

Deutschland, Württemberg

Das faszinierende beim Thema Wein ist, dass es immer wieder Neues und Unerwartetes zu entdecken gibt. Auch bei uns in Deutschland wird die Weinlandschaft immer bunter, das verdanken wir vor allem jungen enthusiastischen Winzern mit klaren Visionen wie Stefanie und Fabian Lassak.

Wir waren eigentlich nicht auf der Suche nach einem Weingut aus Württemberg. Die Probeflaschen, die wir 2020 aus Hessigheim erhielten, ließen uns jedoch aufhorchen, denn diese Weine waren so wunderbar leise und so subtil, dass sie uns in ihren Bann zogen. Wir mussten durchaus hinhören, hatten aber gleich das Gefühl, dass hier jemand am Werk ist, der sein Handwerk versteht, sich aber gleichzeitig auch selbst zurückzunehmen kann. Denn das, was wir hier im Glas hatten, waren ungemein feine Weine, es waren Weine von einer seltenen Natürlichkeit.

Solche Weine machen neugierig und so machten wir uns schließlich auf nach Hessigheim zu Stefanie und Fabian Lassak. Es ist uns wichtig unsere Winzer persönlich zu kennen. Hier war bereits die Anreise ein für uns eindrückliches Erlebnis. Die schmale Landstraße in Richtung Hessigheim schlängelt sich eingezwängt zwischen dem Neckar auf der einen Seite und steil terrassierten Weinbergen auf der anderen Seite durch eine atemberaubende Landschaft. Es ist ein Landstrich, der einen unweigerlich in seinen Bann zieht, uns zugleich aber auch klar und deutlich zeigt, dass die Bearbeitung dieser Steilen Terrassen aufwendig und nur in Handarbeit zu leisten ist. Leider wird bei uns in Deutschland diese harte Arbeit immer noch nicht genügend gewürdigt und auch nicht entsprechend bezahlt. Auch hier in Hessigheim dominieren heute Winzergenossenschaften, die ihren Winzern nicht den nötigen Preis für eine herbizidfreie Bewirtschaftung dieser Lagen bezahlen. Deshalb gebührt unsere Hochachtung jenen Winzern, die sich auch heute noch in diesen steilen Lagen abmühen, denn letztendlich tragen sie zum Erhalt dieser beeindruckenden Kulturlandschaft bei.

Wenn man mit Stefanie und Fabian Lassak durch ihre Weinberge fährt, spürt man sofort ihre große Verbundenheit und ihre Liebe zu diesem besonderen Terroir. Sie beide stammen aus der Region, Stefanie selbst aus Hessigheim. In Stefanies Familie wurde schon immer Weinbau betrieben, aber nur im Nebenerwerb. Den Hof, wo sie ihr kleines Weingut eingerichtet haben, führten ihre Großeltern noch als gemischten landwirtschaftlichen Betrieb mit wenigen Kühen, ein paar Schweinen, Ackerbau und eben ein paar Hektar Reben, so wie es seinerzeit in der Region üblich war.

Es war schon immer diese einzigartige Landschaft, die Stefanie faszinierte und die sie dazu animierte Winzerin zu werden. Ihre Ausbildung machte sie, so wie ihr Mann Fabian, bei verschiedenen renommierten Weingütern in der Region. Hier lernten sich die beiden auch kennen. Bereits während ihrer Ausbildung war ihnen klar, dass sie über den Tellerrand schauen wollen und gingen zusammen für knapp zwei Jahre nach Neuseeland. Die Neugierde war danach immer noch ungebrochen. Deshalb sammelten sie weitere praktische Erfahrung in Österreich, unter anderem bei Roland Velich, und in Burgund auf dem Weingut Comtes Liger Belair, bevor sie sich 2016 mit einigen wenigen Hektar Reben selbständig machten. Heute sind es 2,4 Hektar, vielmehr sollen es auch nicht werden. Die Lassaks legen Wert darauf sämtliche Arbeiten, sowohl im Weinberg als auch im Keller, selbst zu machen. Ihre Weine sollen neben allerhöchster Güte auch eine klare Handschrift tragen.

Das Augenmerk liegt auf den in ihrer Region typischen Rebsorten, auf Spätburgunder, Lemberger und Riesling. Jede dieser Sorten soll ihre Herkunft so natürlich wie möglich widerspiegeln. Dabei sollen die Weine vielfältig, mit einem eigenen Charakter und mit Tiefgang sein.

Ihre Weinberge sind richtige Herzstücke mit bis zu 50 Jahre alten Reben, es sind überwiegend terrassierte Steillagen mit hervorragenden Muschelkalk- und Lehmböden. Sie werden biologisch und im Einklang mit der Natur bewirtschaftet. Die Atmosphäre in jeder dieser Lagen ist für sich einzigartig, sie strahlen etwas Natürliches, aber auch durchaus etwas Wildes aus, man spürt förmlich wie gesund die Natur hier ist.

Bereits während der Lese werden die Trauben direkt in den Weinbergen penibel aussortiert. Nur kerngesundes Lesegut darf in den Keller, schließlich vergären die Weine ausschließlich auf den eignen wilden Hefen und während des gesamten Ausbaus wird auf die Zugabe von Schwefel verzichtet. Die Rieslingtrauben werden nach einer kurzen Maischestandzeit in einer Korbpresse sanft gepresst und anschließend in Holzfässern vergoren. Spätburgunder und Lemberger werden ja nach Lage und Jahrgang teilweise entrappt und mittels Schwerkraft in offene Bottiche gegeben. Hier vergären sie ganz traditionell, wobei Stefanie und Fabian eine sanfte Extraktion mit einem Überspülen des Tresterhutes bevorzugen. Gepresst wir auch hier mit der traditionellen Korbpresse. Der Ausbau der Lemberger erfolgt in größeren Holzfässern, der Spätburgunder reift in gebrauchte Barriquefässern von der Domaine Comtes Liger Belair. Sowohl beim Riesling als auch bei den beiden Rotweinen wird auf eine Filtration und Schönung verzichten, die Weine klären sich dank des natürlich kühlen Gewölbekellers von selbst. Erst vor der Abfüllung werden die Weine minimal geschwefelt. Stefanie und Fabien wollen saubere und aromatisch klare Weine.

Der sensible Einsatz von Holz und das Vergären nur mit den weinbergeigenen Hefen prägen die Weine genauso, wie die autarke Arbeitsweise und die filigrane Handschrift der Winzer. Die Weine von Stefanie und Fabien Lassak sind herrlich natürlich, unglaublich feingliedrig und eigenständig, zugleich bewahren sie die Typizität ihrer Region. Je nach Jahrgang füllen die beiden gerade mal zwischen 8000 und 14000 Flaschen ab.

Die Weine dieses Winzers
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Lemberger
Lemberger
LASSAK, Stefanie & Fabian
Jahrgang 2022
Inhalt 0.75 Liter (26,00 € * / 1 Liter)
19,50 € *
Spätburgunder
Spätburgunder
LASSAK, Stefanie & Fabian
Jahrgang 2022
Inhalt 0.75 Liter (34,67 € * / 1 Liter)
26,00 € *