ORATOIRE SAINT MARTIN

Frankreich, Südliche Rhône

Die Weine aus Cairanne nehmen im Kontext zu den anderen Appellationen der Region wie Rasteau, Vacqueyras oder Beaume de Venise eine Sonderstellung ein. Der Mutterboden besteht auch hier wie bei den anderen Orten aus Ton und Lehm verschiedener Färbung. In Cairanne ist diese Schicht jedoch deutlich dünner, die Reben wurzeln hier letztendlich in einem Kalksteinplateau. Der Anteil an Kalk ist hier einer der höchsten an der ganzen südlichen Rhône. Der hohe Kalkanteil im Boden sorgt für besonders niedrige Erträge und vor allem eine gesunde Frische in den Trauben (hoher PH-Wert), welche den Weine eine natürlich Balance verleiht. Zudem erkennt man die Besonderheit dieses Terroirs auch in der Qualität der Tannine, die hier besonders feinkörnig und mineralisch ausfallen. All das prägt die Weine von Oratoire Saint Martin und mach sie auch so einzigartig.

Wie tief die Familie Alary mit dem Dorf Cairanne, gelegen an der südlichen Rhône, verwurzelt ist, sieht man nicht nur an ihrer langen Familiengeschichte, sondern auch an dem Schatz alter Reben, den sie hier hüten. Bereits seit 1692 sind die Alarys hier als Weinbauern ansässig, ein Teil ihrer Reben ist heute bis zu 120 Jahre alt. Da die beiden Brüder Alary keinen Nachfolger in der Familie finden konnten, haben Sie schweren Herzens ihr Familienweingut an ein in Chateauneuf-du-Pape ansässiges Unternehmen verkauft. Die beiden sind aber nach wie vor beratend tätig und die Weine werden auch weiterhin unter dem Namen Oratoire St.Martin gehandelt. Wir hoffen sehr, dass der wunderbare, eigenständige Charakter dieser Weine weiterhin erhalten bleibt. 

Cairanne liegt an der südlichen Rhône. Man fährt meist ungeachtet hindurch, wenn man nach Gigondas will, dabei wäre ein Zwischenstopp durchaus spannend. Das Landschaftsbild wird hier hügelig, kleine Weinbergsparzellen liegen verstreut an den Hängen, umrahmt von Garrigues und wilden Büschen. Die Parzellen der Alarys befinden sich auf 200 Meter Höhe im Nordosten des Dorfes. „La Montagne“ heißt diese Lage, die Hänge sind teilweise bereits so steil, dass man sie nur mit kleinen Raupenschleppern oder dem Pferd bearbeiten kann. Der Boden hier oben ist steinig, gelber Ton liegt an der Oberfläche, darunter blauer Ton. Der Kalk-Anteil in der unteren Bodenschicht ist extrem hoch, weswegen die Reben nur sehr langsam wachsen und der Ertrag selten 25 Hektoliter pro Hektar übersteigt. Eine prononcierte Mineralität in den Weinen ist hier von Natur aus vorgegeben.

An der südlichen Rhône mangelt es nie an Sonne oder Wärme, weswegen die Herausforderung an die Winzer darin besteht, den Weinen neben ihrer Kraft auch die nötige Balance und Finesse mitzugeben. Der Trockenstress im Sommer ist eine der größten Herausforderungen. Nur durch eine intensive Bodenkultur, eine ausreichende Humusschicht, einen lockeren, lebendigen Boden und tief wurzelnde Reben kann man hier für eine ausreichende Wasserversorgung der Reben sorgen. Gerade im Süden ist Wasser wichtig, es sorgt für die nötige Frische in den Trauben und zudem für die perfekte Reife der Tannine. Kraft haben die Weine hier mehr als genug, eine balancierende Frische und vor allem perfekt ausgereifte, seidige Tannine jedoch nur die wenigsten.

Seit inzwischen 12 Jahren haben Frédéric et François Alary ihre Weinberge biologisch-dynamisch bewirtschaftet, sie sind inzwischen Demeter zertifiziert. Der Schritt zur biologisch-dynamischen Bewirtschaftung war für die Brüder selbstverständlich, hängt dieser doch eng mit dem Stil zusammen, den sie bei ihren Weinen suchen. Nur ein gesunder Boden kann seine Mineralik an den Wein weitergeben, die Ausrichtung der Weinberge nach Nord-Ost verleiht den Weinen zudem Frische. So entstehen hier balancierte, trinkfreudige Weine.

Punktgenau wird in jedem Weinberg jede einzelne Rebsorte gelesen. Hohe Reife ja, aber bitte keine Überreife lautet die Devise. Weine mit barocker Frucht oder gar portweinähnlichen Tönen sind nämlich nicht ihr Ding. Kraft und Konzentration ja, aromatische Raffinesse und eine schöne Balance am Gaumen sind ihnen aber mindestens so wichtig.

Die Trauben vergären ganz traditionelle im offenen Bottich, je nach Wein kürzer oder länger. Der Côtes du Rhône nur einige Tage, hier soll die Frucht im Vordergrund stehen, die beiden Grands Vins bis zu 20 Tagen, es sind schließlich „Vin de Garde“, Weine die gut 10 oder 15 Jahre reifen können. Der Ausbau erfolgt je nach Wein im Tank oder im großen Holzfass, auch hier legt man großen Wert darauf, dass die Typizität der Weine, ihre Herkunft, im Vordergrund steht.

 

Die Weine dieses Winzers
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Sale
Cairanne „Réserve des Seigneurs“
Jahrgang 2019
Inhalt 0.75 Liter (20,67 € * / 1 Liter)
15,50 € *
vorher 17,50 €*