PHILIPPONNAT
Frankreich, Champagne

Der Name Philipponnat steht für über 500 Jahre Weinbautradition in der Champagne. Apvril Le Philipponnat ist der erste Vorfahre der Familie, der sich um 1522 in der Champagne niederlässt.
„Dieses Erbe verankert uns nicht in der Vergangenheit. Im Gegenteil, es zeugt von unserer Fähigkeit, uns zu erneuern und weiterzuentwickeln“, sagt Charles Philipponnat, der seit 2020 die Geschicke des traditionsreichen Familienhauses führt. Unter seiner Leitung hat sich Philipponnat in den letzten Jahren zu einem der Spitzenerzeuger in der Champagne entwickelt.
„Mit einer reichen Geschichte von fünf Jahrhunderten stehen wir heute vor der Herausforderung, uns nicht anzupassen, sondern Veränderungen vorwegzunehmen, seien sie klimatischer, wissenschaftlicher, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Art... Deshalb haben wir bereits vor mehr als dreißig Jahren mit Vernunft, Umsicht und Entschlossenheit die Wende zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Entwicklung unseres Hauses eingeleitet.“ Zitat Charles Philipponnat.
Im Herzen der Montagne de Reims, zwischen Dizy und Ay gelegen, verfügt das Haus Philipponnat über 20 Hektar der besten Lagen, vorwiegend bestockt mit Pinot Noir. Bereits seit über dreißig Jahren verzichtet man bewusst auf Herbizide und bewirtschaftet die Weinberge biologisch. In manche der steilen Lagen und vor allem zwischen den vielen Treppen und Mauern passen selbst die kleinen Traktoren nicht hinein, hier arbeitet man dann mit Seilwinde oder Pferd.
Die Umstellung auf die biologische Bewirtschaftung war für Charles Philipponnat ein erster, wichtiger Schritt, um das Familienunternehmen fit für die Zukunft zu machen. Hinzu kommen inzwischen unter anderem zahlreiche Versuche mit verschiedenen Reb-Unterlagen. Um nachhaltig zu sein, will man sich verändern und weiterentwickeln, Resilienzen und Kreativität nutzen.
Auch im Keller hat Charles Philipponnat einiges verändert, so wurde zum Beispiel die Kapazität der Holzfässer deutlich erhöht. Verwendet wird ausschließlich die sogenannte Première Presse, der Most der ersten Pressung. Der Ausbau der Grundweine erfolgt im gebrauchten Holzfass, gefolgt von einer langen Lagerung auf den eigenen Hefen, auf die die malolaktische Gärung (den biologischen Säureabbau) verzichtet man bewusst, um die Frische zu bewahren. Das Ergebnis sind komplexe und zugleich frische und präzise Grundweine.
Eine Besonderheit bei Philipponnat ist auch die Art der Assemblage, wie die verschiedenen Jahrgänge für die Réserve Perpétuelle zusammengestellt werden. Dabei handelt es sich um eine Art Solera-Verfahren, bei dem die Fässer übereinander gestapelt werden. Jedes Jahr wird aus der unteren Reihe Wein entnommen der jeweils durch den jüngeren, darüberliegenden aufgefüllt wird. Auf diese Weise ergänzen sich die Charaktere der verschiedenen Jahrgänge und bewahren gleichzeitig ihre Frische: Die ältesten Weine werden ständig verjüngt, während sie an Komplexität gewinnen. Top-Produzenden wie zum Beispiel Jacques Selosse nutzen dieses Verfahren.
Der Stil des Hauses Philipponnat ist geprägt von der Rebsorte Pinot Noir aus den besten Südhängen der Vallée der Marne. Die Kreideböden dieser Premier- und Grands Cru Lagen verliehen den Champagnern mineralische Spannung, zugleich aber auf eine feine Frucht und eine perfekte Harmonie. Nicht umsonst ist bereits der Basis-Champagner, die Royale Réserve, eine Referenz in ihrer Klasse.